Am Abend vor dem Tourstart bereiten wird uns in der Brauerei von Maria Hilf auf die anstehende Radtour vor.
Diesmal sind Gerd und Rainer unterwegs und wir wollen von Füssen nach Wien radeln; aber die etwas schwierigere Variante.
Wir starten in Eisenberg, das etwa 10 km von Füssen entfernt liegt.
Am Morgen nach 4 km der erste Stopp; baden im Weißensee. Gerd vermisst hier gerad seinen Helm; aber er sitzt ja auch gerade nicht auf dem Rad.
Den Weg nach Reutte legen wir teilweise auf Nebenstraßen und auf der Hauptstraße zurück. Das Lechtal wird von hohen Bergen gesäumt. Wir kommen gut voran. Wir biegen dann auf die Fernpassstraße und fahren an der Klause der Ruine Ehrenberg weiter.
Hinter Reutte sind wir uns über den weitern Routenverlauf nicht im Klaren. Wir hatten die Weiterfahrt auf der B179 vorgesehen, aber die sieht eher wir eine Autobahn aus. Da wir keine Verbotsschild für Radler finden, nehmen wir die Bundesstraße. Heftiger Verkehr, ein Auto nach dem anderen und ziemlich laut, nicht der Wunschweg.
Zwischendurch verlassen wir abschnittsweise die Bundesstraße und fahren auf dem Radweg, soweit der für Reiseräder geeignet ist. Aber hier gibt es natürlich viel mehr Steigungen als auf der Hauptroute.
Hinter Unterdorf haben wir die Passhöhe erreicht, und dann geht es flott auf der Straße weiter bis Radverbotsschilder auftauchen.
Zum richtigen Zeitpunkt, als sich die Wolken verzogen haben, können wir auch das Zugspitzhaus erkennen.
Es geht steil bergan auf dem ausgewaschenen Waldweg bis wir wieder die Fernpassstraße erreichen. Hier geht es nur schleichend voran; Autos, Campingfahrzeuge, Motorräder und Bussen quälen sich bergauf.
Immerhin, 1210 m Höhe haben wir erreicht; und dann geht es überholend wieder zu Tal. Die Abfahrtgeschwindigkeiten liegen zwischen 30 und 50 km/h. Rainer hat ein neues Fahrrad. Die vordere Federstütze, zusätzlich mit den low rider Taschen belastet, ist meistens blockiert, dann ist das Vorderrad nicht schwabbelig und direkter. Mit den Scheibenbremsen lässt sich die Bremsverzögerung gut dosieren und es ist ausreichend Bremsreserve vorhanden.
Dann ist die Piste ganz für den Motorverkehr gesperrt und der Weg wird nur noch als Rodelpiste genutzt oder außerhalb der Schneezeit findet hin und wieder mal ein Radfahrer diesen Weg. Der Asphalt löst sich auf, und auf dem steilsten Stück geht es auf dem losen Schotter nur noch mit Schieben. Es ist jedenfalls viel anstrengender als der Fernpassaufstieg.
Wir erreichen dann die vielbefahrene Bundesstraße 189 im Inntal. Nach einem kurzen Anstieg folgt eine tolle Abfahrt. Bei der Geschwindigkeit überholt uns kein Fahrzeug mehr, wir erreichen 63 km/h. Es ist eine lange Abfahrt, die bis Telfs reicht. Hier haben wir den Inn erreicht. Es ist ein breites Flusstal. Kleine Dörfer, grüne Wiesen und hohe Berge säumen im Hintergrund das Tal.
Wir fahren auf dem Inntalradweg, der nahe an dem Flussufer verläuft. Aber wir kommen hier recht schnell voran.