Wir zelten in der Nacht. Es ist etwas kalt in dem dünnen Sommerschlafsack.
Der Verkehr von der nahe liegenden Autobahn weckt mich auf. Aber Gerd ist sowieso immer früher dabei, und er ist wohl ganz froh, dass vor 8 Uhr die ersten Bewegungsgeräusche aus Rainers Zelt zu hören sind.
Gerd hat für das heute anstehende Fußballspiel der WM Ansteckfahnen besorgt, die wir am Lenker festklemmen.
Um 8:30 Uhr verlassen wir schon den Campingplatz und in dem Ort Kematen gibt es ein Komfort-Frühstück. Von dort geht es erst mal wieder zum Inntalradweg.
An der Skischanze zweigen wir auf die Brennerstraße ab, die dann an den Orten Natters und Mutters vorbeiführt. Es geht dann gleich bergan, und wir haben einen weiten Blick über dass Inntal und Innsbruck. Dann zweigt die Brennerautobahn ab, und die alte Brennerstraße, die wir nutzen, ist wenig befahren.
Das Wetter ist ideal für den Passanstieg. Hin und wieder haben wir einen tiefen Blick ins Tal und vor uns sind die Berge noch Schnee bedeckt.
Ein größerer Ort auf der Strecke ist Matrei; Hotels an der Durchgangsstraße und irgendwie scheint das alles viel zu groß zu sein. Die Touristen verirren sich wohl nicht mehr hierher.
In Gossensass führt die Trasse in das Tal des Pflerscher Bachs, um Höhe abzubauen. Die Bahntrasse endet hier und der weitere Weg geht über separate Radwege, wobei hier manchmal übertrieben wurde. Auf Straßen, wo fast kein Auto lang kommt ist nochmals ein Radweg abgetrennt worden. An einigen Dörfern gibt es noch einige heftige Gegenanstiege.
Hier kommen wir an dem Schloss Sprechenstein auf einem Berg hinter Sterzig vorbei. Heute ist das WM-Fußballspiel gegen Portugal und so suchen wir schon um 17 Uhr eine Unterkunft, um das Spiel zu verfolgen. So kehren wir in dem Ort Mittewald ein.