In der Nacht gewittert es heftig; am nächsten Morgen sind die Temperaturen ordentlich gefallen. Wir fahren bei stark bedecktem Himmel los. Vor uns liegt der Weinberg Somló..
Wir besorgen 2 Flaschen Wein; eine für den Gewinner unserer Etappenfrage an die Leser und eine für uns.
Da Barockschloss Esterhazy wird noch saniert und hinter den Bäumen im Schlosswald sieht man von dem Gebäude nicht allzu viel.
Wir verlassen Papa in nordöstlicher Richtung und kommen erst an einem großen Kasernengelände vorbei. Wir sind in der kleinen ungarischen Tiefebene. Schnurgerade Straßen, leicht welliges Terrain, etwas Wald und große Felder. Das Getreide ist zum Teil schon abgeerntet, während der Mais gerade erste Blätter zeigt.
Eigentlich ist es recht langweilig; zwischendurch mal ein 3-Sekunden-Schlaf auf dem Rad; kurz genug, um die Spur zuhalten.
Und hier sieht man, dass manche Menschen noch mehr auf dem Rad transportieren als wir.
Wir nähern uns der großen Stadt Györ, und kommen nicht umhin, ein Teilstück auf der stark befahrenen B83 zurückzulegen. Die Radfahrverbotbeschilderung müssen wir wieder ignorieren. Eigentlich eine Frechheit, einfach so Radverbotsbeschilderungen ohne eine Alternative auszuschildern.
Die Zufahrt nach Györ aus südwestlicher Richtung ist auch nervig. An der Ausfallstraße müssen wir Industriegebiete und Einkaufszentren passieren und die Wartezeiten an den Ampeln sind recht lang.
Vor dem Zentrum wir es dann nochmal sehr unangenehm; die Bahntrasse kann mit dem Rad nur durch den Bahnsteigtunnel unterquert werden (bepacktes Rad die Treppen raufschieben).
Trotzalledem; Györ hat eine schöne Innenstadt, die in den letzten Jahren erheblich saniert worden ist. Der Ort macht einen modernen Eindruck.
Wir fahren dann auf der slowakischen Seite die Donau flussaufwärts. In der Nähe des Ortes Gabcikovo kommen wir an der großen Donauschleuse vorbei.
Der Radweg ist hier nicht ausgeschildert, so dass man beim Umfahren der Flusssperrwerke suchen muss, um den richtigen Weg zu finden.
Heute haben wir ganz schön Strecke gemacht. Eine Radfahrinfrastruktur gibt hier nicht und Unterkünfte fehlen erstmal,
bis wir in Samorin auf das Kormoran-Hotel aufmerksam gemacht werden.
Es ist mittlerweile 20 Uhr und die Sonne steht vor dem Untergang. Eigentlich ist der asphaltierte Flussweg ein langweiliges Stück – kein Wunder, dass der offizielle Donauradweg hier auf der interessanteren, südlichen Seite geführt wird. Dafür kann man hier aber befreit von anderem Verkehr in die Pedalen treten. Die mittlerweile flach stehende Sonne am Abend taucht alles in ein warmes Licht.
Dies war ein Tag ohne größere Steigungen und wir sind recht zügig gefahren; Resultat: es wurde eine ausgesprochen lange Tour mit 147 km.
Am Abend fand in dem Komoran-Hotel noch die Wahl des Siegers des Preisausschreibens statt; es wurde die Frage gestellt, welche 8 Länder Gerd und Rainer bereisen.